Eine CD mit CDex rippen
Wer sich nur ein bisschen mit der Qualität von
MP3 Dateien auskennt und sich die zum Download angebotenen MP3 Dateien anhört,
greift sich oftmals an die Stirn und denkt sich "Welcher Idiot hat diese MP3
gerippt?", weil die Qualität oft einfach zum kotzen ist. Das ist auch kein
Wunder, denn ein guter CD Rip soll gelernt sein. Vor allem Anfänger wissen
nicht, welchen Encoder und welche Einstellungen sie benutzen müssen.
Deshalb habe ich diese Anleitung geschrieben, die Schritt für Schritt das Rippen
einer CDDA (Compact Disc Digital Audio, kurz CD) erklärt.
Die Qualität wird beim verwendeten Encoder Lame so gut wie perfekt, da er zur
Zeit das Maß der Dinge in diesem Bereich ist.
Als Ripper wird CDex verwendet.
Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr mir auch eine
E-Mail
schicken.
Schritt 1:
1. Programme installieren
(im
Download Bereich zu finden)
·
CDex 1.40 Release (deutsch) inkl. Lame 3.93.1
·
ggf. zum abspielen Winamp
Schritt 2:
2.1 CDex starten und CDDB abrufen
Startet man CDex (ohne eingelegte CD), erscheint folgender
Bildschirm:
Falls noch nicht geschehen die CD einlegen.
Oben in der Mitte kann man das Laufwerk auswählen, in dem sich die CD befindet.
Praktischerweise lassen sich die Liednamen der CD übers Internet mit einem sog.
CDDB Service abrufen.
Aber vorher muss man noch eine Kleinigkeit einstellen:
Unter Remote CDDB lassen sich verschiedene Server
auswählen.
Bei allen muss man eine E-Mail Adresse angeben, ich rate jedoch davon ab, die
echte anzugeben, da man sich nie sicher sein kann ob der Service die E-Mail
Adresse weitergibt und man dann schön viel Werbung bekommt. Deshalb lieber sowas
wie "lindskbdxbvnmcxv@gmx.de" oder so.
Unter Lokale CDDB kann man einstellen, wo man die
lokalen CDDB Daten speichern will, um sie zu einem späteren Zeitpunkt direkt von
der Festplatte zu laden.
Zu empfehlen ist auch die Einstellung In CDPlayer.ini
Datei speichern. Dadurch werden die Informationen auch in der
CDPlayer.ini Datei gespeichert.
Spielt man die CD danach ab, kann man in der Windows CD Wiedergabe die
Liedertitel sehen.
Wenn fertig eingestellt, auf OK klicken.
Jetzt kann man die Infos per CDDB ®
Von Remote CDDB lesen abrufen.
So könnte es dann aussehen:
(Hier am Beispiel des Albums "Blood Sugar Sex Magik" von den Red Hot Chili
Peppers)
Man muss oft das Genre ändern, da es manchmal nicht stimmt. (z.B. Blues anstatt
Alt. Rock)
Man kann die Liednamen auch manuell eingeben, was natürlich sehr umständlich
ist.
(Oben unter Titel gehört immer der Name des Albums)
2.2 CDex richtig konfigurieren
Als nächstes wird CDex individuell konfiguriert.
Dazu zunächst per Optionen
®
Einstellungen ins Konfigurationsmenü wechseln:
Unter Format ®
%7 - %4 eingeben. Dies ergibt dann Liednamen aus "Tracknummer"
- "Liedname".
Man kann auch %7 - %1 - %4 eingeben, die 1 erzeugt
dann zusätzlich den Künstlernamen.
Im CD-Rom Bereich ist nichts zu ändern. (Lediglich darauf achten, dass
Jitter Korrektur aktivieren markiert ist.)
Nun kommen wir zu den wichtigen Kodierer Optionen:
Wir arbeiten uns von unten nach oben vor.
[Es gibt weiter unten auch eine unkompliziertere
Methode, für perfekte Qualität empfehle ich jedoch diese hier]
Die VBR Qualität wirkt sich auf die endgültige
Bitrate und die Dateigröße aus.
VBR 9 bringt die schlechteste Qualität und kleinste
Dateigröße, VBR None bringt die beste Qualität und
größte Dateigröße.
Ich empfehle VBR 4 bis VBR 0,
wobei folgendes zu beachten ist:
Die endgültige Bitrate hängt stark von der Musikart ab.
Bei Hip-Hop oder Pop muss man meist VBR 0 oder VBR None wählen, um überhaupt auf
durchschnittliche 192 Kbps zu kommen.
Bei Rock, Metal etc. führt eine VBR 0 Einstellung zu einer Bitrate von ca.
230-240, d.h. zu viel, hier muss man dann VBR 4 bis 2 wählen.
Es lassen sich also keine genauen Aussagen über die endgültige Bitrate machen,
es hängt von der jeweiligen CD ab.
Bei VBR wird mit einer variablen Bitrate encoded,
d.h. die Bitrate variiert (wechselt) zwischen den angegeben Werten [Minimum und Maximum Allowed
Bitrate], wodurch eine sehr hohe Qualität erreicht wird, da die Bitrate dem
momentanen Klang angepasst wird.
Dazu gibt es drei verschiedene VBR
Methoden: (Die
VBR-Default Methode ist immer eine dieser Methoden, man weiß aber nie
genau, welche)
-
VBR-Old: Mit dieser Methode wird die beste Qualität erzielt, etwas
langsamer als New Routine [empfohlen!]
-
VBR-New:
Neue Methode, schneller als VBR-Old und VBR-MTRH, liefert aber eine
schlechtere Qualität [NICHT empfohlen!]
-
VBR-MTRH:
"Mischung" zwischen VBR-Old und VBR-New, sozusagen ein Kompromiss [gute
Geschwindigkeit, jedoch bessere Qualität als mit VBR-New, ebenfalls empfohlen]
Perfekte Qualität wird mit der
VBR-Old
Methode
erreicht, sie dauert jedoch auch sehr lang.
Wer es schneller haben will sollte
VBR-MTRH
wählen, niemals
VBR-New.
Die Qualität muss immer auf Very High Quality ( q=0)
gestellt werden.
Das On-The-Fly MP3 Kodieren erlaubt das direkte
auslesen der Daten von der CD und sollte aktiviert werden.
Die Prüfsumme aktiviert den CRC-Check, ist aber
nicht zwingend erforderlich.
Die Original Option wirkt sich nur insofern aus,
dass im ID3-Tag später Original steht, normalerweise aktiviert man es.
Bei den Modi wird
Joint-Stereo eingestellt.
Man sollte nie Stereo verwenden, denn unter Joint Stereo wird eine höhere
Qualität erzielt, da unter Joint Stereo die zwei Stereo Channels verglichen werden; es
werden dann anstatt zwei vollständiger Channels nur die Unterschiede der
verschiedenen Channels gespeichert. Dadurch
bleibt mehr Bitrate für andere Bereiche übrig, wodurch die Qualität deutlich
gesteigert wird. Bei Variablen Bitraten werden die Dateien durch Joint-Stereo
kleiner.
(Ab 256 Kbps kann man auch das normale Stereo verwenden)
Nebenbei noch etwas:
Es gibt Leute, die sagen, dass Stereo besser sei als Joint-Stereo, aber die
haben schlicht gesagt keine Ahnung. Sie wissen nicht, wovon sie reden, weil sie
meistens nicht einmal genau wissen, wo der Unterschied zwischen Joint-Stereo und
Stereo liegt. Manche von diesen Leuten, die glauben sie kennen sich aus, sagen,
dass Joint-Stereo die Musik verfälsche. Ich frage mich jedoch, in welcher Art
und Weise? Denn die Soundausgabe ändert sich bei Joint-Stereo nicht, es werden
ebenfalls 2 Channels wiedergegeben, die dann genau gleich wie beim normalen
Stereo klingen; und beim brennen auf eine CD liegen dann wieder ganz normale
volle Channels vor, es werden keine sog. Phase Informationen wie bei anderen
Encodern, die den Joint-Stereo IS Modus verwenden, zerstört, da Lame den MS
Modus verwendet.
Außerdem kann man das Stereo einer Digitalen Audio CD niemals mit dem der
komprimierten MP3 Dateien vergleichen, weil das völlig verschiedene Dimensionen
sind.
Was viele von diesen Leuten auch nicht wissen ist, dass die Channels beim MP3
Stereo Modus verschiedene Bitraten zugewiesen bekommen können, wenn z.B. in nur
einem Channel etwas wiedergeben wird. Könnte man da nicht auch sagen, dass die
Musik dadurch verfälscht wird. Ihr seht also, alles dummes gelaber, Joint-Stereo
ist bis 256 Kbps die richtige Wahl!
Aber nun zurück zum Thema.
Bei Version wird stets
MPEG I gewählt, da sonst die Frequenz der MP3 Datei heruntergesampelt
wird.
(Keine Angst, das Format bleibt MP3, es heißt in Wirklichkeit MPEG 1.0
layer 3.)
Bei Bitrate Min empfehle ich
96 bis
128, bei Bitrate Max
320. So wird die Bitrate in diesem Bereich variieren.
Wem das alles zu aufwändig und kompliziert ist kann es auch so machen:
Viel zu sagen gibt es dazu nicht, es ist eine Art Standart Encoding Methode.
Einfach alles so einstellen.
Die Erläuterungen sind oben.
Wenn alles sauber Eingestellt ist auf OK klicken.
Man kommt zurück zum CDex Hauptbildschirm.
2.3 Das Rippen starten
Dort markiert man alle Tracks und startet das Rippen per
Rechtsklick ® CD Track(s)
nach MPEG Dateien extrahieren.
Es erscheint ein Status Fenster einigen Infos:
Nach dem Extrahieren kann man sehen, ob es beim Auslesen Fehler gegeben hat, die
sich später als Knistergeräusche bemerkbar machen (können).
Ist alles glatt gelaufen, befindet sich ein
in der
Status Spalte, gab es Fehler dann befindet sich dort ein
.
Bei Fehlern kann man probieren, das Lied noch einmal zu rippen. Treten nach
mehreren Versuchen immer noch Fehler auf, ist die CD zerkratzt oder nicht
lesbar, und da lässt sich in der Regel außer einer Säuberung der CD nichts
machen, man muss dann mit den kleinen Fehlern leben.
Schritt 3:
3.1 Kleinigkeiten
Man hat nun die rohen MP3 Dateien. Zu einem guten CD Rip
gehören noch diese Kleinigkeiten:
- Eine Playlist
- Das Cover
- gg.f eine .nfo Datei
Eine Playlist erstellt man ganz einfach mit Winamp, man zieht alle Lieder in den
Playlist Editor und speichert die Playlist per List
®
Save.
Das Cover scannt man am besten selber ein.
Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, sich die Covers aus dem Internet zu
holen, doch zur Zeit gibt es keine vernünftige Seite, die ein umfangreiches
Coverangebot anbietet. Man kann es aber trotzdem einmal
mit diesen Seiten probieren.
Das Erstellen einer .nfo Datei will ich jetzt nicht genauer erklären, da es zu
weitschweifend wäre, und das Erstellen von .nfo Dateien ist eine Art Kunst, die
nur Profis beherrschen (ich kanns selber nicht besonders gut). Man braucht
selbstverständlich einen gescheiten nfo-viewer um die Dateien anzuschauen und
eine nfo-editor um die Dateien zu bearbeiten.
Zum Schluss könnte das ganze dann so aussehen:
So das wars dann auch schon, have fun :D
Bei fragen und Problemen
Mail an mich.